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60 Jahre Schütze: Felix Schäfer

Marcus Baumgarth - Feste Burschen

Man kann Felix Schäfer zwar nicht als Hubertusschütze der ersten, aber immerhin der zweiten Stunde bezeichnen. In den Jahren des deutschen Wirtschaftswunders hatte der Müllermeister seine Arbeit und zunächst auch seinen Wohnort in Düsseldorf. In diesen Jahren des Aufbruchs wollte auch er seiner Familie ein eigenes Heim schaffen, was er dann auch in die Tat umsetze. Voller Stolz erfolgte am 20.02.1961 der Einzug in sein eigenes Haus in Hoisten. Bis dato hatte er noch keinen Kontakt und Beziehung zum Schützenwesen. Im Gegenteil, aufgrund seiner Erfahrungen aus dem Weltkrieg, in dem er als Soldat dienen musste und verwundet wurde, hatte er eher eine Abneigung gegen Uniformen. Gleichwohl stellte das Schützenfest in Hoisten für den Neubürger eine willkommene Kontaktmöglichkeit zu den „Eingeborenen“ dar. Ohne Probleme fand er sehr schnell Gleichgesinnte, die ihm zeigten, dass das Schützenwesen nichts mit Militarismus zu tun hat und so trat er noch im selben Jahr in den erst im Jahr 1960 gegründeten Hubertuszug „In Treue fest“ ein. Diesen Schritt hat er bis heute nicht bereut. Sehr schnell entwickelte er sich zu einem überzeugten Hubertusschützen und einem Aktivposten innerhalb des Zuges, der zum damaligen Zeitpunkt noch das gesamte Hubertuscorps darstellte. Um die Beiträge nicht gleich wieder für Festlichkeiten auszugeben, gab er mit den Anstoß dazu eine erste Schwenkfahne für das Corps anzuschaffen. Dieser Vorschlag wurde schnell aufgegriffen und mit Franz Petz stellte der Zug auch gleich den ersten Fahnenschwenker. Die Tradition des Fahneschwenkens ist bis heute im Hubertuscorps verankert. Auch übernahm er innerhalb des Zuges Verantwortung und diente diesem als Kassierer. Dies war nicht immer eine leichte Aufgabe, da man sich just zu diesem Zeitpunkt die Aufgabe gestellt hatte, ein eigenes Hubertusheim zu errichten, was bedeutete, dass eine Art Dauerebbe oder besser teilweise Dürre in der Kasse herrschte. Bekanntermaßen geht man jedoch aus jeder Prüfung gestärkt hervor. Durch diese Arbeit reicher an Erfahrung geworden, stellte er sich dann auch in den Dienst der Bruderschaft und übernahm das Amt des Bruderschaftskassierers, welches er in den Jahren 1970 bis 1980 innehatte. Als Schütze hatte er ebenfalls Erfolge aufzuweisen. So war er 4-mal Zugkönig und errang im Jahr 1977 die Würde des Hubertuskönigs.

Den Höhepunkt seiner Schützenkarriere hatte er jedoch im Jahr 1968/69, als er die Hoistener Bruderschaft als deren König repräsentierte. Auf dem Schützenfest 1967 hatte er sich gegen 4 Mitbewerber durchgesetzt und den Vogel mit dem 231. Schuss von der Stange geholt. Ein besonderer Augenschmaus war dann die Krönung im Schützenzelt, als erstmals in der Geschichte des Hoistener Schützenfestes alle Damen des Hofstaates in langen Kleidern erschienen. Im Jahr 2000 beendete er zum 40-jährigen Jubiläum des Hubertuscorps gemeinsam mit seinen Zugkameraden aus dem Zug „In Treue fest“ seine aktive Schützenlaufbahn und unterstützt seitdem die Bruderschaft und das Hubertuscorps als passives Mitglied. Für seine Verdienste um das Schützenwesen wurde er mit dem Silbernen Verdienstkreuz und dem Hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet. Im Jahr 2010 erhielt er zum 50-jährigem Jubiläum des Hubertuscorps die Ehrennadel des Corps, dem er getreu dem Namen seines Zuges so lange die Treue gehalten hat und das ihm viel verdankt.

 

Vor wenigen Jahren musste er und seine Frau Lisbeth aus gesundheitlichen Gründen ihr Haus in Hoisten aufgeben und leben heute im Hubertusstift in Selikum. Trotz seiner 91 Jahre und dem Wohnortwechsel ist er weiterhin ein regelmäßiger und interessierter Beuscher der Versammlungen des Hubertuscorps, der Bruderschaft und deren Veranstaltungen. 

Wir wünschen den beiden noch viele glückliche und gesunde Jahre.